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Ghedina Minu

Wenn ich ein Thema erarbeite, umkreise ich es immer und immer wieder und versuche ihm durch verschiedene Arbeiten und Techniken näherzukommen. Als Malerin und Bildhauerin sind mir unterschiedliche Ausdrucksmöglichkeiten verfügbar. Das mit den Händen Berührbare ist für mich in seiner Präsenz am stärksten. Ich komme von der Steinbildhauerei, mich hat die Auseinandersetzung mit dem Stein lange fasziniert, wurde aber immer mehr und mehr abgelöst von der Lust der Hände, direkt in das Material zu greifen, wofür sich der Ton wunderbar eignet. Durch alle Arbeiten zieht sich die Frage, was sich hinter der Flüchtigkeit der Oberfläche, der Haut, Verborgenes findet.


Ich arbeite seit einiger Zeit mit dem Begriff Schönheit. Mich faszinieren von der Natur vorgegebene Rhythmen und Entwicklungen, mich fasziniert, in welcher klar vorgegebenen Gesetzmäßigkeit jeder Same, jeder Kern, jede Blüte funktionieren, wie jedes Blatt einer Blüte weiß, wann es sich wo und wie öffnet, wie jeder Same wartet und ausharrt auf den für ihn optimalsten Moment. Er trägt die genetischen Vorgaben in sich. Ich versuche Phantasieobjekte zu schaffen, die uns an in der Natur Wahrgenommenes erinnern. Sie sollen zeigen, wie viel Schönheit uns umgibt und in Gefahr ist, unterzugehen. Frei nach Alexander von Humboldt versammle ich Naturformen, um sie in einem Art Archiv wie in einer Wunderkammer zu präsentieren. Formal schöpfe ich dabei aus den Techniken des Linolschnitts, der Malerei und Grafik und der Skulptur.


1959 in Österreich geboren und aufgewachsen; Abitur, Schauspielstudium, Studium der Germanistik, Theaterengagements in Deutschland und Österreich; 1984 Übersiedlung nach Berlin; 1990 – 1995 Studium der Bildhauerei bei Alfred Hrdlicka; Hochschule für angewandte Kunst, Wien; … lebt und arbeitet in Innsbruck; diverse Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland; Symposien in St. Anton, Nauders, Schwabmünchen, Rostock

Ghedina Minu

Relief, 2012  

Beton  

30x20x5 cm

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